Sonntag, 8. September 2024
Am Vereins- und Familienausflug trat eine 10er-Gruppe die gemütliche Wanderung vom Benken via Kornberg nach Herznach an. Um Oliver etwas von seiner Last zu nehmen, genehmigten wir uns ein Gläschen seines mitgeführten Rosés und Andrea spendierte den Zwipf (Mandeln). So trafen wir trockenen Fusses und gutgelaunt beim Bergwerk ein.
Hier stiessen wir auch auf die weiteren Teilnehmer, Väter und deren Kinder, und bei einem feinen Imbiss stärkten wir uns für
den nächsten Programmpunkt. Es blieb auch genügend Zeit für angeregte Gespräche und fürs Fangis spielen.
Von unserem Bergwerkführer Geri Zumsteg erfuhren wir spannende Besonderheiten, beeindruckende Fakten und interessante Anekdoten.
20-32 % Eisengehalt wurde im Gestein in Herznach bei Probeentnahmen festgestellt.
1937 startete der Betrieb im Bergwerk.
139 Männer arbeiteten zu Spitzenzeiten im Jahre 1941 in den Stollen, in 3 Schichten, 7 Tage lang.
33'329 Tonnen Erz betrug die Fördermenge im Jahre 1937, 211'783 t im Spitzenjahr 1941.
1942 war das Zwischenlager im Betonsilo für das in harter Handarbeit abgebaute Material bereit, das in sogenannten Loren aus dem Berg transportiert wurde.
4.2 km lang war die Seilbahn, die das Erz nach Frick transportierte, von dort mit der Bahn nach Basel und mit Schiffen ins Ruhrgebiet.
120 Wägelchen mussten nach einem Brand wieder auf die Seilbahn «aufgefädelt» werden.
1.17 Fr. betrug der Stundenlohn per 15. Februar 1943.
88 Stunden arbeitete Luzian Neuhaus in 15 Tagen.
90 % des Gesteins wurden nach Deutschland exportiert, die Schweiz bezog als Gegengeschäft neben Rohstahl Holzkohle.
8 kg Holzkohle brauchte es, um 1 kg Eisenerz zu gewinnen.
4 Todesfälle waren während des 30-jährigen Abbaus zu beklagen, die zahlreichen Verletzungen hingegen wurden nicht festgehalten.
90 % beträgt die Luftfeuchtigkeit im Stollen, folglich mussten die verfaulten Holzstützen regelmässig ersetzt werden.
32 km Stollen schlängeln sich durch den «Hübstel», der Hauptstollen verbindet unterirdisch Herznach mit Ueken.
1967 sind die Bergwerksarbeiten in Herznach eingestellt worden.
Die Fahrten mit der Bergwerksbahn zum Stolleneingang hin und zurück war nicht nur für die Kinder ein willkommener Spass. Ein abwechslungsreicher, gemütlicher Tag fand einen süssen Ausklang im Passbeizli auf der Staffelegg.
Herzlichen Dank allen Teilnehmern - schön, wart ihr alle dabei!