Küttiger Anzeiger 2020

Besondere Zeiten und Allerl-Ei im Altersheim Corona-Impressionen Es ist nicht leicht, über etwas zu schreiben, über das schon alles gesagt ist. Ich versuche es trotzdem. Dank strikter Einhaltung der empfohlenen Regeln sind im Seniorenzentrum weder Bewohnende noch Angestellte ernsthaft erkrankt. Das ist ein grosses Glück und ein gutes Gefühl, auch für die Angehörigen. Die schon in normalen Zeiten recht anspruchsvollen Aufgaben verlangten vom Personal jetzt noch mehr Einfühlsamkeit, Flexibilität, Ausdauer und Geduld ab. Die lichten Momente für die Bewohnenden waren bestimmt die vermehrten Aktivitäten im geschützten Rahmen oder Musikdar- bietungen vor dem Haus. Auch das mit einigem Aufwand wunderschön gestaltete Bsuechs-Hüsli wurde aktiv benutzt, trotz anfänglichen Tücken. So wurde der Vorhang am Eingang durch eine Türe ersetzt. Nun war man nicht mehr unfreiwilliger Zuhörer der manchmal doch sehr persönlichen Gespräche, welche gezwungenermassen in ziemlicher Lautstärke geführt wurden. Zwei Meter Distanz und eine Glaswand zwischen Besuch und Bewohner, das war schon schwierig. Zumal der eine (oder beide) nicht mehr so gut hören. Ein anderes Beispiel: Den Stammgästen der Cafeteria aus den Seniorenwoh- nungen wurde das Mittagessen vor dieWohnungstüre geliefert. Auch dies eine zusätzliche Dienstleistung. Euch allen ein grosses DANKESCHÖN! Dass Distanz Nähe schaffen kann, habe ich als Mieterin einer Alterswohnung erleben dürfen. Kleine, un- erwartete, kreative Überraschungen vor meiner Türe haben gut getan. Achtsamkeit und Respekt sind in diesem Haus ohnehin keine leeren Worte. Mein persönliches Highlight während dem langen «Hausarrest»: Was ich alles nicht brauche, wenn ich den vielen Verlockungen gar nicht erst ausgesetzt bin. Eine heilsame Einsicht, die hoffentlich anhält. (MB) Nebst dem Bsuechs-Hüsli wurde der Frühlings-Briefkasten von der Bevölkerung häufig genutzt. Rührende Zeichnungen, aufmunternde Worte und sogar Bastelwerke gelangten so zu den Seniorinnen und Senioren. Die Solidarität war sehr spürbar. «Chumm, bibibiii!»-Feriengäste im Altersheim Seit Ende Juni (und bis am 10. August) sind die «Ferienhühner» zurück im Heim, gesponsert vom Verein Seniorenzentrum Wasserflue. Kaum da, konnte Herr Freidig, unser «Hühnervater», ein rekordverdächtig schweres Ei ausnehmen (132 Gramm), was ihn natürlich sehr freute! Die vier brau- nen, sog. Hybrid-Hühner tummeln sich hinter dem Altersheim und freuen sich über alle, die ihnen einen Besuch abstatten. Und wenn mal eines entlaufen ist, weiss Herr Freidig Rat: er lockt die Hühner durch das Schütteln einer Reis-Büchse und ruft «chumm, bibibiii», streut Reiskörner ins Gras und schon rennen die Hühner daher. Selbständig gehen die «Damen» pünktlich um 10 vor 10 ins Häuschen - ob sie wohl die Nachrichten schauen? Nicht nur die Hühner beleben den Garten: Dank Corona wurde der «singende Garten» ins Leben gerufen: Karin Blattner, Betreuung, singt dort in regelmäs- sigen Abständen mit singfreudigen Bewohnern Lieder, natürlich in corona- konformem Abstand. Und wer nicht singen mag, darf sich in der Cafeteria, die nach wie vor für Externe geschlossen ist, stärken und verweilen. ms (Redaktion Verein Seniorenzentrum Wasserflue, MB/ms) Wasserflue-Splitter

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